Ich. Bin. So. Glücklich.
Pure Realität, wie man sie kennt und nachvollziehen kann – zumindest die allermeisten Frauen*. “Warum hast du denn nichts gesagt?” Es gibt keine unpassendere Frage in unserer Gesellschaft, und dieser Film erklärt die Antwort.
Ani (Mila Kunis) kämpft jeden Tag mit sich selbst und ihren Gedanken. Sie ist ein people-pleaser und Selbstliebe und Selbstwertgefühl für den Menschen, der sie wirklich sein möchte, fehlen ihr in ihrem Leben als junge Frau die kurz vor ihrer Hochzeit steht. Es stellt sich bald heraus, dass schwere Trauma in ihrer Kindheit sie zu dem emotionalen Wrack gemacht haben, dass sie durch den Alltag schleppt. Ihre Coping-Mechanismen für Vergewaltigung und ein School-shooting? Anorexia und stets die Version ihrer selbst sein, die andere in ihr sehen wollen, niemals sie selbst.
Es handelt sich um ein Thriller-Drama und ich möchte nicht zu viel verraten, da der Film dafür sorgt, dass man auf wundersame Weise immer weiter spekuliert, nur um zum Schluss der harten Realität da draußen direkt ins Auge zu sehen. Kein Film konnte mir bisher so originalgetreu das Schicksal einer Frau* mit diesen Erfahrungen wiedergeben. Die Einsamkeit inmitten tausender Opfer, das mangelnde Einfühlungsvermögen der engsten Angehörigen, die sich bewahrheitende Angst vor den Vorwürfen eines Aufmerksamkeitsdrangs und vor allem die verzweifelte Suche nach dem was ihr genommen wurde: nichts geringeres als ihre Identität.
Dieser Film ist sehr explizit in seinen Szenen und man sollte sich unbedingt darauf einstellen, dass der Film nacharbeitet – etwas das man sich bei vielen Menschen wünschen würde.
Das Drehbuch ist von Jessica Knoll, die auch die Autorin des Romans ist, auf dem der Film basiert. Zu guter Letzt ein Shout-out an die schauspielerische Leistung der jüngeren Ani: Chiara Aurelia.