Der Begriff Intersektionalität wird in der transdisziplinären Geschlechterforschung seit den 90ern Jahren verwendet, um zu diskutieren wie Rassismus und Sexismus und damit einhergehenede Machrstrukturen ineinander verwoben sind.
Es geht darum wie sich diese auf binären Differenzen basiernede Konstrukte & Verhältnisse analysieren und kritisieren lassen.
Intersektionalität wurde dann 1989 von Kimberlé Crenshaw, der ersten Schwarzen amerikanischen Juristin, eingeführt.
Sie knüpfte damals an eine lange Tradition an Schwarzen Einsprüche am Feminismus und Antirassismus an. Sie hat sich vehement gegen die problematische Tendenz gewendet, die Kategorien Race & Gender als sich ausschließend zu betrachten.
Ausgang der Intersektionalitätstheorie von Crenshaw war eine Klage von angestellten Woman* of Colour gegen General Motors Ende der 70er Jahre in den USA.
Der Vorwurf war, dass Woman* of Colour diskriminiert werden würden, als das Unternehmen in einer wirtschaftlichen Krise lag. Denn das Unternehmen, welches erst seit 1964 Woman* of Colour überhaupt eingestellt hatte, feuerte diese zuerst, da sie am kürzesten im Unternehmen angestellt waren. Die Klage wurde mit der Begründung abgelehnt, dass Woman* of Colour keine gesonderte zu schützende Gruppe darstellen. Es sei lt. Gericht zu prüfen gewesen, ob sie aufgrund von Rassen- ODER Geschlechterdiskriminierung ihr Recht hätten geltend machen können. General Motors hatte aber vor 1964 Schwarze männliche Mitarbeiter und weiße Frauen eingestellt und so argumentierte das Gericht weiter, dass es weder unter die Kategorie Sexismus noch Rassismus fallen würde.
Leider ist die Notwendigkeit die Verkreuzung von Machtverhältnissen zu analysieren in der feministisch perspektivierten Wissenschaft mittlerweile zwar ein Paradigma, aber noch immer keine einheitliche Methodik!
Literatur
Wir haben hier Einführende Lektüre in die Thematik zusammengetragen und freuen uns über Ergänzungen:
- ,Race, gender und Whiteness.ʻ – einige Überlegungen zu Intersektionalität Dietze_RaceGender
- Fokus Intersektionalität – Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes Lutz_et_al_Intersekt_10-13
Weiters erläutert die folgende Lektüre wie sich dies auf Sprache Kunst und Kultur auswirkt bzw. durch diese repräsentiert und tradiert wurde:
- Wie Rassismus aus Wörtern spricht – (K)erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache Peggy Piesche, Susan Arndt, Weißsein
- Farbe, Macht, Körper – kritische Weißseinforschung in der europäischen Kunstgeschichte Greve_Farbe_Macht_Körper
Wir empfehlen außerdem alle Schriften von Kimberlé Crenshaw selbst und die Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur.